Coffee muss noch seinen Rausch vom Flug ausschlafen |
Als Welpe wurde Coffee auf einer Baustelle gefunden und zusammen mit seinen Geschwistern bereits auf Gran Canaria auf eine Pflegestelle gebracht. Wie es da aussah, kann ich nicht sagen. Aber als Coffee hier ankam, war er bereits stubenrein. Ich weiß nicht, ob er da vielleicht bereits daran trainiert hat. Er hatte jedoch auch ziemliche Angst vor allen Menschen.
Auf dieser Pflegestelle oder noch auf der Baustelle von den Bauarbeitern hat Coffee seinen damaligen Namen Kölsch bekommen.
So stand es im Vermittlungstext, wobei die Dame vom Verein erzählte, es wäre die Idee der Bauarbeiter gewesen. Aber egal wie, in Coffees Pass steht noch immer Kölsch.Wir haben auf unserer Pflegestelle Biernamen bekommen, weil wir so viele sind
So habe ich ihn gefunden
Coffee am frühen morgen, kurz nach seiner ersten Nacht |
Allerdings musste der Hund eben auch zu uns und unserer Lebenssituation passen. Und da haben wir leider keinen Hund gefunden, auch wenn wir länger (über ein halbes Jahr lang) immer wieder geschaut haben.
Parallel habe ich auch auf ebay nach privaten Abgabetieren geschaut, ebenso wie in der Zeitung und die Aushänge im Fressnapf. Aber so richtig überzeugt waren wir nie.
Werbung und Werbemissverständnisse
Das war damals eins der Bilder in der Vermittlungsanzeige |
Also haben wir auf der Homepage einen Interessentenbogen ausgefüllt mit der Bitte um Rückruf. Der kam auch prompt. Zusammen mit der Nachricht, der Kleine säße noch in Gran Canaria und müsse die Tollwutquarantäne abwarten.
Ich weiß noch, dass das für mich ein Weltuntergang war. Für uns alle stand nämlich fest, dass der Hund erst angeschaut werden müsste. Aber irgendwie waren wir doch überzeugt. Und irgendwie sind wir das kleine Fellknäul, was uns auf den Bildern aus seinen süßen Knopfaugen angesehen hat, einfach nicht mehr los geworden. Und schon 24h später stand fest: Das wird MEIN Hund!
Der Flug und die Übergabe - Gefahren lauern überall!
Ich habe mich nicht wirklich bewusst für einen Hund aus dem Auslandshund entschieden. Naja, ich wusste dass er aus dem Ausland kam - aber das war eher eine Nebensache. Ich hab natürlich dann viel gelesen, was es so zu lesen gibt. Über Mittelmeerkrankheiten und was sonst noch so alles sein kann. Von der Vermittlerin haben wir auch noch Tipps bekommen.Bringen Sie ein Halsband mit, denn der Hund wird keines haben, nur ein ganz dünnes mit einem Schlüsselanhänger und seinem Namen, welches aber nicht zum festmachen geeignet ist. Für die Übergabe gehen Sie am besten in einen geschlossenen Raum, damit der Hund nicht abhauen kann.
Der Flug war sehr lang, am besten schauen Sie, dass der Hund sich vor der Rückfahrt nochmal lösen kann. Bringen Sie am besten auch eine wame Decke mit, der Hund könnte aufgrund der Beruhigung frieren. Wenn Sie mögen, können Sie etwas Futter und Wasser mitnehmen und dem Hund anbieten. Damit der Flugpate Sie findet, schreiben Sie doch auf einen Zettel seinen Namen. Dann weiß er, dass Sie einen Hund haben wollen.
Schlafen im Auto |
Als der Flug dann endlich landete, kam ein Herr mit einer Box raus und nickte und zu. Wir also direkt hinterher - um dann zu erfahren, dass der Herr für eine ganz andere Organisation Flugpate war und gar nicht den Namen auf dem Schild trug. Er hatte nur die Leine gesehen und gedacht wir müssten einen Hund von ihm bekommen...
Gefühlt eine Ewigkeit später - als letztes - kam dann Endlich unser Flugpate mit zwei großen Boxen aus der Gepäckausgabe. Er hielt ein paar Meter abseits. Wir haben ihm gesagt, welchen Hund wir abholen sollen und wie verabredet unseren Perso gezeigt. Darauf gab er uns Coffees Ausweis. Wir sind dann zu seinem Auto gegangen, haben die Box geöffnet und (einfach so) den Hund auf den Arm bekommen. Im Nachhinein natürlich der erste Fehler/die erste Gefahrenquelle. Aber Coffee war noch sehr benebelt vom Flug. Er blieb einfach ruhig sitzen. Im Auto habe ich ihm dann Wasser und Futter angeboten, aber er wollte nur schlafen. In der Box waren zwei seiner Geschwister schon bedeutend wacher gewesen und die ganze Zeit auf ihm rumgelatscht. Wir sind dann also einfach losgefahren, ich hinten mit Hund auf dem Schoß. Coffee wurde dann auch zwischendurch unruhig. Wir sind dann auf einem Rastplatz gehalten und haben ihn Pipi machen lassen. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, weiß ich wie gefährlich das war. Coffee hätte sicher aus dem Halsband schlüpfen und abhauen können! Aber darüber habe ich einfach nicht nachgedacht. Uns war ja extra gesagt worden, dass er vielleicht mal müsste!
Den Rest der Fahrt hat er dann geschlafen, bis wir zuhause waren.
Mitternachtssnack - endlich hat er was gefressen |
Auch wenn Coffee damals sehr ängstlich vor allem war, so muss ich sagen, dass Coffee vor mir nie so viel Angst hatte, wie vor allen anderen. Vielleicht war Coffee einfach durch die Fahrt schon vorgeprägt, so wie ein Küken dass sich nach dem Schlüpfen auf den ersten Prägt, den es sieht. Wenn auch natürlich nicht ganz so extrem!
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